JOSEPH SMITHS TAGEBÜCHER MACHEN DIE HISTORY UNGLAUBWÜRDIG. Da wir wissen, dass mehr als sechzig Prozent von Joseph Smiths History of the Church nicht vor seinem Tod zusammengestellt wurde, erhebt sich die Frage, auf Grund welcher Quellen die Mormonenhistoriker die angebliche Geschichte kreierten. Wir wissen, dass sie Zeitungen und Tagebücher anderer Mormonenführer verwendeten und dass viel Material nur aus dem Gedächtnis heraus entstand. Es wurde natürlich in der ersten Person geschrieben, um es so aussehen zu lassen, dass Joseph Smith der Autor wäre. Wir haben immer das Gefühl gehabt, dass Joseph Smith private Tagebücher benutzt wurden, um die Geschichte vorzubereiten, aber uns wurde der Zugriff verweigert. Schließlich waren wir im August 1976 in der Lage Mikrofilmkopien dieser Tagebücher zu untersuchen; deshalb waren wir in der Lage in Bezug auf sie einige vorläufige Bemerkungen zu machen.

Das erste, das wir bemerken, ist, dass es große Zeiträume in Joseph Smiths Leben gibt, die nicht durch vorhandene Tagebücher abgedeckt sind - es sei denn, die Mormonenführer unterdrücken immer noch einige seiner Tagebücher. Gemäß der Information, die im Register of the Joseph Smith Collection in the Church Archives der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage geliefert wird, ist nur ein kleiner Prozentsatz von den achtunddreißig Jahren Joseph Smiths durch seine Tagebücher abgedeckt. Wie wir zuvor schon andeuteten, war zur Zeit des Todes Joseph Smiths seine History of the Church nur bis zum 5. August 1838 fertig. Da Joseph Smith im Juni 1844 starb, hinterließ dies einen Zeitraum von fast sechs Jahren, den die Mormonenhistoriker aus Joseph Smiths Tagebüchern und anderen Quellen ausfüllen mussten. Nun gibt es einige kurze Tagebücher von 1838 und 1839, aber für die folgenden drei Jahre gibt es keine vorhandenen Tagebücher. Die letzte Periode von Joseph Smiths Leben, 21. Dezember 1842 – 22. Juni 1844 wird von vier Tagebüchern abgedeckt. Wenn es weitere Tagebücher gab, dann sind sie entweder verloren gegangen, vernichtet oder sie werden unterdrückt. Wie dem auch sei, es können nur drei der letzten sechs Jahre der Lebenszeit Joseph Smiths, wie sie in der History of the Church erscheinen, mit seinen Tagebüchern überprüft werden.

Unglücklicherweise enthalten diese Tagebücher nicht die Information, die wir über Joseph Smiths Leben zu finden erwarten würden. Viele Seiten wurden frei gelassen oder enthalten nur Information über das Wetter oder andere triviale Dinge. Der Wert der Tagebücher nimmt sogar noch weiter ab, wenn wir erfahren, dass ein großer Teil der Einträge nicht in der ersten Person geschrieben wurde, sondern eher von Joseph Smiths Schreiber Willard Richards. Zum Beispiel lesen wir unter dem Datum des 20. Okt. 1843 folgenden Eintrag in Joseph Smiths Tagebuch: „hörte, dass Joseph gestern nach Ramus ging, ist nicht zurückgekehrt.“ Im Register of the Joseph Smith Collection, Seite 4, gibt Jeffery O. Johnson zu, dass „Joseph Smith selbst sehr wenig in seiner eigenen Hand behielt. Unter Josephs Weisung schrieb zum Beispiel Willard Richards viele tägliche Einträge in das Tagebuch des Propheten, die sich auf Erlebnisse beziehen, die sie in vielen Fällen miteinander teilten, aber dies geschah in den Worten, als kämen sie aus der Hand des Sekretärs.“

Unsere kurze Untersuchung der Tagebücher offenbart, obwohl sie als eine Quelle für Joseph Smiths Geschichte benutzt wurden, dass es keinen Versuch gab, ihnen getreu zu folgen. Die Mormonenführer wählten nur die Teile der Tagebücher aus, die ihren Zwecken dienlich waren. Zum Beispiel erzählte Joseph Smith in seinem Tagebuch von einem Traum und seiner Auslegung, der dazu neigte, seine berühmte Prophezeiung über den Bürgerkrieg unglaubwürdig zu machen. Dieses Material wurde einfach in Joseph Smiths History ausgelassen. Wir werden über diese Sache im Update-Material für das Kapitel über falsche Prophezeiungen mehr zu sagen haben.

Auf den Seiten 6-7 dieses Buches zeigen wir, dass Joseph Smith ständig das Wort der Weisheit brach – d. h. eine Offenbarung, die den Gebrauch von Tee, Kaffee, Tabak oder alkoholischen Getränken verbietet (siehe Lehre und Bündnisse, Abschnitt 89). Der anonyme Mormonenhistoriker, den wir Dr. Clandestine nennen, war nicht in der Lage, unsere Beweise zu widerlegen, und musste zugeben, dass Joseph Smith ein „gelegentliches Glas Bier oder Wein“ zu sich genommen hatte. (Jerald and Sandra Tanner’s Distorted View of Mormonism, S. 9, Fußn. 2) Auf Seite 7 desselben Büchleins spricht er von “Joseph Smiths Polygamie, Rauchen und Trinken…” Er behauptet aber, dass die Mormonenführer nicht versucht hätten, die Fakten, dass Joseph Smith das Wort der Weisheit brach, zu unterdrücken. In Answering Dr. Clandestine, S. 28-29. beweisen wir ohne jeden Zweifel, dass es eine absichtliche Vertuschung dieser Sache gab. Joseph Smiths Tagebücher liefern zusätzliche Beweise in Bezug auf seine Missachtung des Wortes der Weisheit und den Versuch, die Sache in der History of the Church zu vertuschen. Unter dem Datum vom 20. Jan. 1843 wird folgendes in Joseph Smiths Tagebuch berichtet:

„Ältester Hyde erzählte von dem exzellenten Weißwein, den er im Osten trank. Joseph prophezeite im Namen des Herrn, dass er mit ihm in diesem Land Wein trinken würde.“

Diese Worte wurden in der gedruckten History of the Church vollkommen unterdrückt.

Die Mormonenkirche verbietet den Gebrauch von Tee, aber Joseph Smiths Tagebuch vom 11. März 1843 gemäß war er in starken Tee vernarrt:

„…im Büro sagte Joseph, dass er zu seinem Frühstück Tee hatte. Seine Frau fragte ihn, ob er gut war. Er sagte, wenn er etwas stärker gewesen wäre, hätte er ihm besser geschmeckt, als Mutter Granger bemerkte: ‚Er ist so stark und gut, ich sollte denken, dass es sowohl für das Getränk als auch für das Essen gilt.’“

Dies wurde in der History of the Church gänzlich ausgelassen (siehe Bd. 5, Seite 302).

Eine weitere Aussage, die den Mormonenführern wahrscheinlich peinlich war, erschien in Joseph Smiths Tagebuch unter dem Datum des 19. Mai 1844: „abends redete ich eine lange Zeit im Barraum…“ In der History of the Church, Bd. 6, S. 398, wurde dies folgendermaßen abgeändert: „Am Abend sprach ich zu den Brüdern in meinem Haus…“

In Kapitel 18 dieses Buches zeigen wir, dass die Mormonenführer bei vielen Gelegenheiten nachdrücklich Polygamie genau zu der Zeit abstritten, als sie in ihr lebten. Einige der Abstreitungen Joseph und Hyrum Smiths waren späteren Mormonenführern so peinlich, dass sie in der History of the Church geändert wurden. Seit der Veröffentlichung dieses Buches haben wir erfahren, dass eine Aussage in Joseph Smiths History, die die Vielehe gut heißt, eigentlich eine Verdammung der Praktik war, bevor sie gefälscht wurde. Diese Aussage wurde von Joseph Fielding Smith, der später der zehnte Präsident der Mormonenkirche wurde, als Zurückweisung zu einem Mitglied der Reorganisierten HLT-Kirche benutzt, der behauptete, dass Joseph Smith die Lehre von der Vielheit von Ehefrauen nie gut hieß:

„Ob irgendeine solche Aussage zu seinen Lebzeiten je gedruckt wurde oder nicht, um das sagen zu können, bin ich nicht vorbereitet. Aber ich weiß, dass solch ein Beweis während seiner Lebenszeit aufgezeichnet wurde, denn ich habe ihn gesehen.

Ich habe folgendes aus dem handschriftlichen Bericht vom 5. Okt. 1843 kopiert und ich weiß, dass es echt ist:

‚Gab Anweisungen, solche Personen vor Gericht zu stellen, die die Lehre von der Vielheit von Ehefrauen predigten, lehrten oder praktizierten; denn gemäß dem Gesetz halte ich die Schlüssel dieser Macht in den Letzten Tagen; und ich habe fortwährend gesagt, dass kein Mann mehr als eine Frau gleichzeitig haben soll, es sei denn, der Herr gibt andere Anweisungen.’“ (Blood Atonement and the Origin of Plural Marriage, von Joseph Fielding Smith, Seite 55)

Als Joseph Fielding Smith vom “handschriftlichen Bericht des Propheten” spricht, bezieht er sich natürlich auf das handgeschriebene Manuskript der History of the Church. Dieselbe Aussage ist in der History of the Church, Bd. 6, S. 46, gedruckt worden.

Nun, da wir wissen, dass Joseph Smiths History nicht vor seinem Tod fertig gestellt war, ist es offensichtlich, dass sie nicht „während seiner Lebenszeit aufgezeichnet“ worden sein könnte, wie Joseph Fielding Smith es behauptete. Einer Graphik in Dean Jesses Artikel in den Brigham Young University Studies, Sommer 1971, S. 441, gemäß, wurde dieses Material erst einige Zeit zwischen Nov. 1854 und Aug. 1855 geschrieben, was ungefähr zehn Jahre nach Smiths Tod ist. Bei unserer Forschung in Joseph Smiths Tagebüchern fanden wir, dass der Eintrag im handschriftlichen Bericht und in der History of the Church auf einer Aussage basiert, die in Joseph Smiths Tagebuch berichtet wird. Wenn wir die beiden vergleichen, finden wir aber, dass die Aussage gefälscht worden ist, so dass die Bedeutung total geändert ist. In Joseph Smiths Tagebuch verdammt die Aussage ganz klar die Polygamie und für ihre Ausübung werden keine Ausnahmen gemacht:

„…gab Anweisungen, diejenigen vor Gericht zu bringen, die die Lehre der Vielheit von Frauen oder dieses Gesetz predigen, lehren oder ausüben - Joseph verbot es und auch seine Ausübung. Niemand soll mehr als eine Frau haben.“ (Joseph Smith Diary, 5. Okt. 1843, Kirchengeschichtliche Abteilung)

Der Leser wird bemerken, wie dies in der History of the Church geändert worden ist, um es so erscheinen zu lassen, dass Joseph Smith die „Schlüssel der Macht“ hat, Vielehen zu vollziehen, falls der Herr es „anders anordnet“.

„Gab Anweisungen, diejenigen vor Gericht zu bringen, die die Lehre der Vielheit von Frauen predigen, lehren oder ausüben; denn gemäß dem Gesetz halte ich die Schlüssel dieser Macht in den letzten Tagen; es gibt nie mehr als einen gleichzeitig auf der Erde, auf den die Macht und ihre Schlüssel übertragen sind; und ich habe fortwährend gesagt, dass niemand mehr als eine Frau gleichzeitig haben soll, es sei denn, der Herr ordnet es anders an.“ (History of the Church, Bd. 6, S. 46)

Unser vorläufiges Studium der Tagebücher Joseph Smiths bringt uns zur Schlussfolgerung, dass sie als eine Quelle für die History of the Church benutzt wurden. Aber unglücklicherweise gab es keinen Versuch, dem Text der Tagebücher akkurat zu folgen. Die Mormonenführer benutzten gewöhnlich nur die Teile, die ihren Zwecken dienlich waren. Wo ein Teil nicht das aussagte, was sie wollten, änderten sie ihn oder ignorierten ihn vollkommen und benutzten manchmal eine ganz andere Quelle. Die Tagebücher Joseph Smiths neigen also dazu, der Glaubwürdigkeit von Joseph Smiths History of the Church einen weiteren schweren Schlag zu versetzen. Kein Wunder, dass die Mormonenführer diese Tagebücher so lange unterdrückten.

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Die "History of the Church" gibt vor, von Joseph Smith selbst geschrieben worden zu sein. Erste Untersuchungen zeigen aber schnell, dass Geschichtsfälscher am Werk waren.
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