Schlussfolgerung

Wir haben keinen Platz, um in eine detaillierte Studie der Änderungen zu gehen, die die Mormonenführer in Joseph Smiths History vorgenommen haben. Einige wichtigere Änderungen werden in anderen Kapiteln dieses Buches erörtert.

In dem Buch Changes in Joseph Smith’s History sagten wir, dass „mehr als 62.000 Wörter“ entweder hinzugefügt oder gelöscht wurden. Eine gründliche Untersuchung des originalen, handgeschriebenen Manuskripts würde wahrscheinlich offenbaren, dass da noch viel mehr Wörter hinzugefügt oder gelöscht worden sind. Aber viel wichtiger als dies ist der Beweis, den wir entdeckten, dass Joseph Smith sein Werk NICHT fertig stellte. Dieser Beweis wirft sicherlich einen Schatten des Zweifels auf die History of the Church. Nur ein kleiner Teil von Joseph Smiths History wurde zu seiner Lebenszeit veröffentlicht; deshalb steht der größere Teil der History of the Church auf einem sehr wackeligen Fundament. Wir haben gezeigt, dass Dean C. Jessee vom Kirchengeschichtsschreiber-Büro zugibt, dass Joseph Smiths History erst nach seinem Tod fertig gestellt wurde. Wir müssen Mr. Jessee für seinen Artikel über Joseph Smiths History loben. Er ist sicherlich einer der ehrlichsten und wissenschaftlichsten Artikel, der je in einer Mormonenpublikation erschien. Es ist aber beklagenswert, dass die Mormonenführer nicht erlaubt haben, dass eine solche Studie vorher schon erschien. Seit Jahren haben wir behauptet, dass Joseph Smiths History geändert worden ist und dass sie ERST nach seinem Tod fertig gestellt wurde. Die Mormonenführer haben aber geleugnet, dass irgendwelche Änderungen vorgenommen wurden und sind damit fortgefahren, die Originalmanuskripte zu unterdrücken. Nun, da die Wahrheit öffentlich geworden ist, haben sie Dean Jessee erlaubt, seine Artikel zu veröffentlichen. Dies ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber ihm sollte die Freigabe aller Dokumente und Tagebücher erfolgen, die bei der Erstellung von Joseph Smiths History benutzt wurden.

Die Mormonenführer müssen den ernsten Verwicklungen dieser ganzen Sache ins Gesicht sehen. Weniger als 40 % der Geschichte, die Joseph Smith zugeschrieben wird, wurde während seiner Lebenszeit geschrieben und in diesem Teil sind ernsthafte Änderungen vorgenommen worden. Der übrige Teil – mehr als 60 % der Geschichte – war nicht einmal nach seinem Tod zusammengestellt. Da sie von Männern zusammengestellt wurde, die an Fälschung und Betrug glaubten, kann man ihr nicht als einen verlässlichen Geschichtsbericht von Joseph Smith trauen.

Die neuen Beweise in Bezug auf die Änderungen in Joseph Smiths History beginnen schon bei einigen Mormonengelehrten eine Wirkung zu zeigen. Davis Bitton, der vor kurzem Assistierender Kirchengeschichtsschreiber wurde, machte folgende interessante Aussagen in einem Artikel, der in Dialogue: A Journal of Mormon Thought veröffentlicht wurde:

„In der Diskussion über seine [B. H. Roberts’] Verwendung primärer Quellen müssen wir einiges über seine Ausgabe von Joseph Smiths Documentary History of the Church (die DHC) sagen… Um sicher zu gehen - die vielbändige DHC ist ein immens nützliches Werkzeug für jeden, der die frühe Geschichte des Mormonismus studiert… Was ist also das Problem? Warum kann die DHC nicht mit Stolz als Beispiel von Roberts historischer Wissenschaftlichkeit vorgezeigt werden?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns erinnern, dass Joseph Smiths History im Ganzen oder in Teilen zuvor dreimal veröffentlicht worden war… die Idee, das gesamte Werk in einer neuen kritischen Ausgabe zu veröffentlichen, war exzellent. Aber um diesen Zweck zu erfüllen, sollte ein solches Werk peinlich akkurat sein. Es sollte wann immer möglich auf das Originalmanuskript zurückgreifen und ‚Korrekturen’ und Kommentare in Fußnoten machen, wo sie deutlich der Verantwortung des Herausgebers zugeordnet werden können. Verschiedene Lesarten sollten auf selbe Weise vermerkt werden. Zugegebenermaßen würde eine solche Vorgehensweise Organisation, unendliche Sorgfalt und mehrere Jahre an Zeit erfordern, aber die Ergebnisse – wie die monumentale Ausgabe der Jefferson-Papiere bezeugen, die jetzt veröffentlicht werden – hätten späteren Historikern erlaubt, die Zusammenstellung mit Zutrauen zu benutzen.

Mit solch einem Maßstab gemessen steht die DHC nicht gut da. Sie enthält einige Anmerkungen des Verfassers, einige Vergleiche von verschiedenen Quellen. Aber der Grundtext selbst ist nicht mit dem richtigen Respekt behandelt worden. Wenn wir die DHC mit den früher veröffentlichten Versionen vergleichen, entdecken wir in der Tat, dass hunderte von Änderungen vorgenommen worden sind. Dies schließt Löschungen, Hinzufügungen und einfache Änderungen im Wortlaut ein…

Es ist wahr - Roberts selbst war nicht der Urheber all der Änderungen im Text; einige ‚Korrekturen’ mögen gut das Werk Joseph Smiths selbst gewesen sein und andere waren ziemlich deutlich das Werk von Sekretären und berufenen ‚Historikern’, die das Neuschreiben der Mormonengeschichte begannen, lange bevor Roberts auf der Szene erschien. Aber ob er auch durch Zensur, durch Zeitmangel oder durch Mangel an Vertrautheit mit den literarischen Standards behindert wurde, so erlaubte er doch, dass sein Name auf der Titelseite verwendet wurde. Und er wäre nicht über die Tatsache stolz, dass für Forscher in der frühen Mormonengeschichte die Regel Nr. 1 ist: ‚Bauen Sie nicht auf die DHC; benutzen Sie niemals ein Zitat daraus, ohne es mit früheren Versionen zu vergleichen.’“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Winter 1968, S. 30-32)

Der Mormonenschreiber Samuel W. Taylor machte folgende Bemerkungen in Bezug auf Joseph Smiths History:

„Dieses Werk, das als die ’Documentary’ History bekannt ist, ist eine reiche Ader, die mit Sorgfalt abgebaut werden muss. Der Prophet war nicht so sehr an Geschichte interessiert wie am Aufbau einer Kirche. Wichtige Fakten wurden ausgelassen…

Auch ist dieses Werk von vielen Händen ‚korrigiert’ worden, was die Bestätigung aus vielen Quellen notwendig macht. Jerald und Sandra Tanner führen in ihrem Buch Changes in Joseph Smith’s History ‚mehr als 62.000 Wörter’ auf, die in den ersten sechs Bänden ‚hinzugefügt oder gelöscht wurden’. Sogar die Tanners haben einige Änderungen übersehen; ein bemerkenswertes Beispiel ist die Änderung des Konferenzprotokolls vom Oktober 1843 in Bezug auf Sidney Rigdon. Ein Vergleich des Protokolls, wie es ursprünglich in Times and Seasons (4:330) veröffentlicht wurde, und mit dem, wie es in der DHC (6:47) revidiert wurde, wird genau gegenteilige Berichte von dem offenbaren, was geschehen war.“ (Nightfall at Nauvoo, New York, 1971, S. 383)

 

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Die "History of the Church" gibt vor, von Joseph Smith selbst geschrieben worden zu sein. Erste Untersuchungen zeigen aber schnell, dass Geschichtsfälscher am Werk waren.
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